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Das Beste aus 20 Jahren Dorfolympiade

Die Besucherzahlen bei der 20. Troschenreuther Dorfolympiade wurden etwas durch das trübe und kühle Wetter gedämpft, Spaß hatten Teilnehmer und Zuschauer trotzdem. Trotz der ganz und gar nicht sommerlichen Temperaturen hatte der FC Troschenreuth erneut das ihm nachgesagte Wetterglück, denn  nach anhaltendem Regen am Samstag nachmittag konnten die Besucher der "Rotzlöffl"-Party am Abend im Trockenen feiern und auch am Sonntag blieben, trotz gegenteiliger Wettervorhersage, die Himmelsschleusen geschlossen. Bereits am Freitag feierte vor allem die Jugend auf dem passend zum Motto "Florida-Fun-Party" dekorierten Open-Air-Gelände ausgiebig und ausgelassen zu hämmernden Disco-Bässen . Die angedachten "heißen Oufits" wurden zwar meist gegen warme Jacken getauscht, der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Am Samdstag luden die "Rotzlöffl" zu einer Nacht "boarisch rocken" ein. Immerhin knapp 500 Besucher trotzten der nassen Kälte und machten Stimmung bis spät in die Nacht.

Der Bayerische Rundfunk interessierte sich für den Aufwand der Veranstalter, dem Jugendschutz Rechnung zu tragen. Eine Reporterin konnte sich selbst von der strengen Alterskontrolle am Eingang durch Security-Personal, der Kennzeichnung mit farbigen Armbändern je nach Alter der Besucher und auch der korrekten Umsetzung der Auflagen an den Verkaufsstellen überzeugen. Sie bekam auch mit, dass viele Jugendliche gar nicht viel von derartiger "Beschützung" durch das Gesetz hielten. Die Reportage soll voraussichtlich Ende der Woche im Radio-Programm Bayern 2 ausgestrahlt werden.

Höhepunkt des Open-Air-Wochenendes war erneut die Dorfolympiade am Sonntag. Zum 20. Mal lud der FC Troschenreuth ein und zwölf Mannschaften machten mit. Erstmal stellte auch das benachbarte Thurndorf eine Mannschaft, die "Twisting Turtles". Die KLJB aus Gunzendorf trat unter dem etwas anrüchigen Namen "Kreiznarriche Odlgroumbuam" an. Nach ihrem Trainer und Mannschaftsführer Uli Adelhardt nannte sich die B-Jugend der JFG Auerbacher Land "Die Adeligen".Neu dabei waren auch die "vielen Daisy's und Ihr Chaffeuer", Troschenreuther Mädels, die sich stilecht in einer improvisierten Strechtlimousine auf das Spielfeld fahren ließen. Ebenfalls zum ersten Mal dabei die jüngeren Mädchen der Troschenreuther Dorfjugend, die "Dorfgirls." Ihre männlichen Kameraden mussten dagegen kurzfristig mit der Feuerwehr in eine Spielgemeinschaft unter dem Namenen "Sierade Feijawehr" schlüpfen.  Einen neuen Namen, "Die Plauzies", legte sich auch der Troschenreuther Stammtisch zu. Wie immer dabei waren die "Muckenpatscher" vom Tennisverein, die "Rödlbatzn" der Siedlergemeinschaft Rote Erde, die "Kindsköpf" der Kindergarteneltern, die "Scheinheiligen" Ministranten und die "Gwehrsteiberer" vom Zimmerstutzenverein.

 


Das Beste aus 20 Jahren Dorfolympiade präsentierete Organisatior Roland Laier, dem Bürgermeister Manfred Thümmler in einem Grußwort großes Lob für die langjährige Ausrichtung dieser gemeinschaftsfördernden Veranstaltung aussprach. Beim ersten Spiel, einem "tierischen Vergnügen", mussten zwei Spieler sackhüpfend eine Strecke überwinden, bevor sie die "Froschkönige" mit ihrem Hüpfball auf die Schmierseifenbahn schickten. Mit Taucherflossen an den Füßen legte die "Watschelente" den gleichen Weg zurück, bevor beim "tierischen Skivergnügen" fünf Spieler mit Holzskiern und Eimern auf dem Kopf möglichst schnell die Ziellinie überqueren sollten. Während des Laufens musste zudem der Inhalt der ersten Eimers bis zum letzen weitergegeben werden. Aufgrund der Temperaturen wurde das geplante Wasser kurzerhand durch Mehl ersetzt, was zu noch spektakuläreren Zwischenfällen führte, wenn die Koordination unter den Teilnehmern nicht klappte.



Anschließend wurden die Mannschaften auf eine "Weltreise" geschickt. Vier Spieler mussten zwei andere Spielern innerhalb kurzer Zeit mit so viele Kleidungsstücke wie möglich ausstatten, bevor diese auf der Schmierseifenbahn Hindernisse überwinden und anschließend, eine Neuauflage aus der ersten Olympiade von 1991, mehrere Trauben aus einem Sahnehaufen mit dem Mund heraussuchen mussten. Nach erfolgreichem Rückweg wurde die Zeit gemessen und die Anzahl der Kleidungsstücke gezählt. Die Daisys und auch die Plauzies schafften es, unglaubliche 50 Kleidungsstücke ihren Mitspielern anzuziehen und gaben dabei teilweise buchstäblich ihr leztes Hemd.

"Ohne dem Spiel geht nix" lautete das dritte Spiel und Mannschaften und Zuschauern war klar, was kommen musste. Der beliebte "Drehwurm", bei dem sich die Spieler mit gesenktem Kopf mehrmals schnell um die eigene Achse drehen und anschließend eine weitere Aufgabe bewältigen mussten, war bei nahezu allen Olympiaden mit dabei. Auch diesem Mal spielte der durcheinandergewirbelte Gleichgewichtssinn den Teilnehmern gehörige Streiche und nicht wenige Spieler krochen auf allen vieren zu dem kleinen Pool, aus dem sie mit dem Mund Äpfel fischen sollten, sehr zur Freude des lachenden Publikums.



"Troschenreuth sucht den Superstar" war dann erneut das Motto beim abschließenden Karaoke-Wettbewerb. Dabei überraschten die Plauzies mit einer frei gesungenen Variante von "Country Roads" durch Jan Madalsky. Elena Arnold von den Scheinheiligen überzeugte gesanglich ebenso wie Sebastian Ficker von den Adeligen. Die Kindsköpf überzeugten durch Kreativität. Die beste Choreographie legten die Daisys und die Rödlbatzn auf die Bühnenbretter. Alle Teilnehmer legten sich ins Zeug und wurden mit viel Applaus belohnt.


Vor der Siegerehrung am Abend ehrte Roland Laier noch die Gwehrsteiberer, die Feijawehr und zur Überraschung vieler die Scheinheiligen für ununterbrochene Teilnahme an der Olympiade. Die Kindsköpf und die Rödlbatzn wurde für langjährige Teilnahe ausgezeichnet. Bernhard Kastner erhielt eine persönliche Auszeichnung, er hatte als Mannschaftsmitglied an allen Veranstaltungen mitgewirkt.

Sieger der 20. Troschenreuther Dorfolympiade wurden mit 56 Punkten die Plauzies, gefolgt von den Adeligen mit 50 Punkten. Die Daisys konnte die starke Konkurrenz der Sieradn Feijawehr (39) mit 45 Punkten auf den vierten Platz verweisen. Fünfter wurden die Kindsköpf mit 36 Punkten, sechster die Twisting Turtles (35.). Knapp vor dem Titelverteidigern, den Muckenpatschern belegten die Scheinheiligen den siebten Platz. Die Rödlbatzn wurden neunter, gefolgt von den Dorfgirls, den Kreiznarrischen Odlgruambuam und den Gwehrsteiberern.

Bildergalerien:

www.rotzloeffl.de
www.nn-peg.de
www.fc-troschenreuth.de

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